Die Finanzberaterszene stöhnt wieder einmal unter der –
vermeintlichen? – Regulierungswut der zuständigen Behörden. Viele neue Regeln
müssen beachtet werden. Der Aufwand für den Berater steigt enorm.
Macht das wirklich Sinn? Auch in der Vergangenheit hat die
Finanzbranche viele Regulierungen über sich ergehen lassen müssen. Blicken wir
doch zurück, was diese Maßnahmen gebracht haben:
Der Wildwuchs an unseriösen Produkten wurde stark eingedämmt.
Die Qualität der Finanzberater, aber auch die Qualität der Produkte ist
zweifellos gestiegen. Insoweit haben diese Regularien sicherlich eine
Verbesserung gebracht.
Aber dennoch sind noch immer Finanzberater unterwegs, welche
abenteuerliche Produkte – in den Nischen der Gewerbeordnung, allen
Regulierungsbemühungen zum Trotz– vertreiben. Zu komplex ist der Markt der
Finanzprodukte, als dass man alle Eventualitäten berücksichtigen könnte. Wer auch
heute noch unseriös arbeiten will, der kann das auch nach IDD noch tun. Er muss
halt nur vorsichtiger sein.
Doch wie soll man dieses Problem in den Griff bekommen? Noch mehr Protokolle und Erklärungen einfordern, die den Konsumenten jetzt schon überfordern?
Wohl kaum! Hier sind wir an der Grenze des Erträglichen
angekommen.
Warum nicht einen „Ideenwettbewerb“ ins Leben rufen, um hier
völlig neue Wege zu erschließen? Eine weitreichende Einbindung von Personen mit
fundierter Beratungserfahrung, aber auch von Endverbrauchern würde das
Ideenspektrum enorm erweitern.
Ich beneide die Verantwortlichen nicht um ihre Aufgabe.